Heyne, München 2014

Katie Hiekkapelto (Jg 1970) lebt mit ihrer Familie als Lehrerin auf einer Insel im Norden Finnlands. Wahrscheinlich hat sie sich in dunklen Winternächten gedacht, warum soll ich nicht meinen sozialpädagogischen Impetus und eine saftige Krimihandlung miteinander verbinden, und so hat sie diesen Erstling geschrieben.

 Und weil der Norden Finnlands sicher von Scharen von Asylbewerbern aus der Türkei und Serbien überschwemmt wird, wollte sie sich gleichzeitig ihrer annehmen und darlegen, wie schlecht sie doch im Aufnahmeland behandelt werden.

Dazu eine psychisch labile Ermittlerin, die als Ungarin in Serbien wohl auch unter grauenvoller Verfolgung litt und deshalb ins ungeliebte Finnland flüchtete, wo sie sogleich die Sprache fehlerfrei spricht, aber trotzdem von einem hoffnungslos rückständigen Kollegen gemobbt wird, was für eine Melange!

Jedenfalls kommt die Autorin mit all dem erzählerischen Ballast nicht zu Rande. Die Krimihandlung holpert und stolpert, die Auflösung ist unbefriedigend und der Leseteufel möchte Frau Hiekkapelto gerne den Rat geben, sich doch wieder um die Rettung junger Schülerseelen zu kümmern.