Treichel Hans-Ulrich
Der irdische Amor
Suhrkamp, Frankfurt, 2002
Wie schon in “Tristanakkord” verfolgen wir auch in diesem Roman einen eher glücklosen, naiven Studenten namens Albert bei seinem Weg durch den Universitätsalltag, diesmal beim Studium der Kunstgeschichte. Er durchschaut nichts, kämpft wie Don Quichote gegen wissenschaftliche Windmühlen und ebensolches Personal und muss sich sagen lassen, er solle doch lieber das Fach wechseln.
Ähnlich geht es ihm mit den Frauen, in die er sich verliebt. Er folgt seiner angebeteten Italienerin nach Sardinien, erkennt aber schließlich, dass sie ihn als “poveretto” eher bemitleidet als liebt. Im Gegensatz zu “Tristanakkord” wirkt das alles eher wenig komisch. Albert agiert als Autist, nimmt seine Umgebung kaum objektiv wahr; die Geschichte gerät zur psychologischen Fallstudie, Albert ist ein Unsympath.