Leseteufel Deutsch

Vahrenholt-Lüning

    Die kalte Sonne

Hoffmann und Campe, Hamburg 2012

Precht

Fritz Vahrenholt (Jg. 1949) war zum Erscheinungszeitpunkt des Buches Chemieprofessor in Hamburg, Sebastian Lüning (Jg. 1970) ist promovierter Geologe und Paläontologe.

Wie das Leseteufelchen von p.c. Kundigen gewarnt wurde, ist Vahrenholt in der einschlägigen Wissenschaftsszene berüchtigt als “fringe” Wissenschaftler, dem nicht zu trauen ist, weil er sich dem allein selig machenden Glauben an die Klimakatastrophe störrisch widersetzt und seine abweichenden Ansichten auch noch wissenschaftlich zu belegen wagt.

Er und sein Mitautor behaupten nämlich frech, dass zu Klimaschwankungen auch unsere Sonne beiträgt über Veränderungen der Sonnenfleckentätigkeit, des Magnetismus, der Strahlungsintensität und außerdem kosmischer Teilchen, die auf unsere Atmosphäre einprasseln.

Die Autoren belegen, dass Eis- und Heißzeiten sich schon vor Auftreten der menschlichen Rasse abwechselten, die Gletscher vorrückten und sich wieder zurückzogen, der Meeresspiegel um bis zu 6 Meter anstieg und dergleichen mehr. Dabei leugnen sie keineswegs die Auswirkungen des ansteigenden Kohlendioxids in der Atmosphäre, halten diese Entwicklung aber nicht für allein ausschlaggebend.

Aber auch die beiden Autoren irren sich mit ihrer Prognose, dass wir auf Grund eines Sonnenfleckenminimums auf eine Kaltzeit zusteuern, zumindest für die zweite Dekade des 3. Jahrtausends.

Aber wir sehen ja gerade zur Zeit, dass Wissenschaft (Corona) durch trial und error geprägt ist. Also bleiben wir offen für jetzt abweichende Meinungen, die sich vielleicht später als richtig erweisen, wie schon oft in der Wissenschaft zuvor.