Der Jurist Joachim Wagner (Jg. 1943) arbeitete bis 2008 für die ARD. Und es ist nicht verwunderlich, dass er mit diesem Buch erst danach an die Öffentlichkeit ging, denn eigentlich sagt er “in a nutshell” nichts anderes als Sarazin mit seinem “Deutschland schafft sich ab”, angereichert um die Erfahrungen mit der Migrationswelle 2015/1016.

Er beleuchtet die Situation der muslimischen Einwanderer und die größtenteils hilflosen Reaktionen darauf durch die deutsche Politik. Ein Schwerpunkt ist die Lage an den Schulen, in denen die muslimischen Schüler und ihre Eltern jegliche Bemühungen der Lehrer um Integration ihrer Schüer konterkarieren, sobald eine kritische Zahl von Muslimen im Klassenzimmer sitzt. Wagner belegt seine Ausführungen mit einer Überfülle von Zitaten einschlägiger Experten und kommt zu dem wenig überraschenden Schluss, dass die Integration von muslimischen Einwanderern gescheitert ist, auch noch in der dritten Generation, ja oft gerade in dieser.

Sein Ausblick in die Zukunft  beinhaltet eine Obergrenze für Einwanderung, mehr Hilfe für die Schulen, einen konsequenteren Umgang mit Islamverbänden und eine entschlossenere Haltung der Mehrheitsgesellschaft. Alles wohlfeile Forderungen, aber wir wissen alle, dass sie nicht umgesetzt werden, weil gut gemeint so oft das Gegenteil ist von gut gemacht.