Atrium, Zürich 2014

Mark Billingham ist renommierter britischer Krimiautor und stand mit diesem im Original mit dem Titel “Rush of Blood” erschienen Roman wochenlang auf Platz 1 der britischen Bestsellerliste.

Es geht um drei englische Paare, die sich bei einem Urlaub in Florida kennen gelernt haben. Aus ihrer Hotelanlage verschwindet ein junges, geistig behindertes Mädchen, ein Vorgang, den sie alle aus nächster Nähe mitverfolgt haben, als die Mutter nach ihrer Tochter zu suchen begann.

Alle drei Paare sind unsympathisch, sowohl dem Leseteufel als auch sich gegenseitig. Trotzdem bleiben sie in Kontakt und laden sich gegenseitig ein, wobei erst das Verschwinden, dann die aufgefundene Leiche des Mädchens das Bindeglied ist. Der amerikanische Ermittler und sein britisches Gegenstück, eine Berufsanfängerin, nehmen ebenfalls Kontakt auf, ohne recht weiter zu kommen.

Der Leser wird in die Familiengeschichte der drei Paare hineingezogen und in die gegenseitigen Einladungen, die wie bei Brechts “Kleinbürgerhochzeit” in einem Gewaltausbruch kulminieren. Das überraschende Ende kann mit dem durchweg unsympathischen Personentableau auch nicht versöhnen.