Englischsprachige Literatur

Sansom C. J.

Pfeil der Rache (Heartstone)

Fischer, Frankfurt 2011

Galbraith3

Dies ist Sansoms neuester, fünfter historischer Krimi zur Zeit Heinrichs VIII mit Matthew Shardlake als hartnäckigem Ermittler. Diesmal wird er von der Königin Catherine Parr beauftragt, einer undurchsichtigen Adoptionsgeschichte im Süden Englands nachzugehen. Zusammen mit Barak, den er auf diese Weise vor der Einberufung bewahren kann, macht er sich auf den Weg zu dem aufgelösten Kloster Hoyland, das ein Londoner Tuchhändler zusammen mit großem Waldbesitz gekauft hat. Da die Hälfte des Waldes zwei Waisenkindern gehört, hat er auch ihre Adoption gekauft. Wie immer, alles sehr undurchsichtige Geschäfte.

Shardlake hat auch noch eine eigene Agenda, denn in der Nähe ist einem Schützling großes Unrecht widerfahren. Sansoms Hauptinteresse gilt aber der Mobilmachung des Heeres, das seine Kräfte in Portsmouth zusammenzieht, um einem Angriff der Französischen Flotte entgegenzutreten. Ein Konflikt, den der König ohne Not angezettelt hat. Liebevoll und in allzu großem Detail schildert Sansom den Marsch der Bogenschützen zur Küste, dem sich Shardlake und Barak im Zuge ihrer Ermittlungen anschließen.

Überall lauert brutale Gewalt und Korruption, Shardlake wird tief hineingezogen und gerät auf die “Mary Rose”, ein Riesenschlachtschiff, das völlig überraschend und so schnell sinkt, dass fast alle 3000 Mann Beatzung ertrinken und gerade mal 30 sich retten können, unter ihnen natürlich unser unermüdlicher Shardlake. Er kann auch seine beiden Fälle aufklären und kehrt schließlich mit Barak nach London zurück, wo der Arzt Guy und die hochschwangere Frau Baraks, Tamasin, sie erwarten.

Ein bisschen viel Ballast schleppt der gute Anwalt inzwischen mit sich herum, der Leseteufel legt das spannende, aber letztlich doch unbefriedigende Stück Historie erschöpft zur Seite.