Jugendliteratur

Erebos

U. Poznanski

Loewe, Bindlach 2011

Grier

Ursula Poznanski, in Wien geboren, hat mit diesem ihrem ersten Jugendbuch einen Riesenerfolg erlebt und den deutschen Jugendbuchpreis eingeheimst, verdientermaßen. Sie ist gelernte Journalistin, kann sich aber jetzt hauptberuflich dem Schreiben widmen, was sicher zu mehr Thrillern dieser Art führen wird.

Der pädagogisch erhobene Zeigefinger - lass dich nicht zu sehr auf Computerspiele ein - wedelt dezent im Hintergrund, die Handlung spielt im Wesentlichen in einer Londoner Schule. Nick bekommt von einer Mitschülerin recht konspirativ eine CD zugesteckt, muss versprechen, mit niemandem darüber zu reden und auch nur alleine dieses Spiel zu spielen. Er wird schnell von “Erebos” gefesselt, legt sich eine Existenz als Dunkelelf zu und beginnt zu kämpfen. Mit den anderen Computerwesen kann er sich nur verständigen, wenn sie am Lagerfeuer sitzen. Ein “Bote” kontrolliert nicht nur seine Computerexistenz, sondern auch sein Privatleben zunehmend. Er kann sich kaum vom Spiel losreißen, vernachlässigt die Schule und Familie.

In der Schule spricht es sich bald herum, dass viele in die Erebos-Gemeinde aufgenommen wurden. Watson, der Englischlehrer Nicks, wird misstrauisch und versucht herauszufinden, was es mit dem Spiel auf sich hat. Nicks größter Kummer ist, dass Jamie, sein Freund, und Emily, seine heimlich Angebetete, ncihts von dem Spiel wissen wollen, sogar eine Gegenfraktion aufbauen.

Zunehmend verwischen  sich für die Spieler Realität und Fiktion, sie müssen bestimmte Aufträge  in der Wirklichkeit übernehmen, um im Spiel weiterzukommen. Als Nick den Auftrag erhält, Watson zu vergiften, weigert er sich und muss das Spiel verlassen. Erst ist er am Boden zerstört, dann tut er sich mit den Gegnern des Spiels zusammen, was für ihn den großen Vorteil hat, dass Emily sich ihm zuwendet.

Natürlich geht es letztlich gerade noch gut aus, die Auflösung ist überraschend, leicht kitschig. Insgesamt erinnert vieles an “Die Welle” von Morton Rhue.