Tuil Karine
Die Gierigen (L `inventions de nos vies)
Karine Tuil (Jg. 1972) hat wohl schon mehrere Romane vorgelegt, ehe sie diese Dreiecksgeschichte schrieb, in der sehr viel von überwältigenden Gefühlen die Rede ist, ohne dass sie den Leseteufel berühren könnten. Samuel ist verhinderter Schriftsteller, dessen wunderschöne Frau Nina von einer Affäre mit dem gemeinsamen Freund Samir, einem marokkanischen Moslem, wieder zu ihrem Mann zurückkehrt, als er droht, sich das Leben zu nehmen.
Der Liebhaber verschwindet daraufhin nach Amerika, wo er ein sehr erfolgreicher Anwalt wird und in eine reiche jüdische Familie einheiratet, während das Paar in Frankreich eher prekär vor sich hin lebt. Als sie im Fernsehen einen Auftritt Samirs sehen, erkennen sie, dass er als Moslem sich unter der Vorgabe, Jude zu sein, all dies erschlichen hat, während Samuel der “echte” Jude ist.
Da taucht Samir in Frankreich wieder auf mit vorauszusehenden Verwicklungen. Und hier muss der Leseteufel das Trio sich selbst überlassen, denn trotz aller hohen Gefühle bleibt ein schaler Nachgeschmack.